Ausstellung
Blalla W. Hallmann »... eigentlich war er nie weg ...«
Vernissage am Sonntag, 14. April 2024 um 17 Uhr
Über 25 Jahre ist es her, dass das Bernsteinzimmer anlässlich Hallmanns ersten Todestages seinen „Curriculum Vitae“ präsentieren durfte, eine Reihe autobiographischer Linolschnitte. Diese Serie zeigen wir erneut, darüber hinaus noch einige Holzschnitte, Malereien und Zeichnungen, um diesen großartigen Künstler zu würdigen. Hallmann (1941-1997) gehört zu den wichtigsten Vertretern der vielfältigen Nürnberger Kunstszene, streitbar, angriffsfreudig, blasphemisch, obszön – gut. Ein großer, sensibler Moralist. Mit verstörendem Humor, aber stets getragen von Ernsthaftigkeit, streute er Salz in die Wunden der deutschen Nachkriegsgeschichte, der Weltpolitik, des Klerus.
Wir vermissen ihn. Aber eigentlich war er nie weg. Er lebt in seinen Arbeiten weiter. Inspiration für viele von uns, sicherlich auch noch für manche Generation nach uns. Er war ein bedeutender Künstler. Harmlos war er nie …
Dauer der Ausstellung: Sonntag, 14. April bis Sonntag, 19. Mai
Geöffnet samstags und sonntags jeweils von 15 bis 19 Uhr
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Lesung mit Musik
»Träume und andere
Tatsachen«
Sonntag. 21. April 2024, 18 Uhr
Tessa Korber und Frieda Herrmann lesen Poetisches und Prosaisches – von Südstadtodysseen und Särgen auf dem Dach, von Mänteln, magischen Quadraten und noch mehr.
Musikalisch umrahmt von Irma Stolz (Querflöte, Saxophon) und Elmar Tannert (E-Baß, Kalimba).
Eintritt 8 Euro
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Lesung
Frank Schulz
»Mehr Liebe. Heikle
Geschichten«
»Morbus Fonticuli oder Die Sehnsucht des Laien«
Freitag, 26. April 2024, 20 Uhr
»Schullgnssss, könnssss m’ssssagn wie schbee’sss’sssss?«
Ein drei Zentner schwerer Tischtennisspieler, ein hoffnungslos schwärmender Tertianer genauso wie ein neurotischer Nicole-Kidman-Fan gehören zu Frank Schulz’ skurrilem Charakterspektrum, das in die unterschiedlichsten Beziehungsnetze eingewoben wird und stets einem undurchdringlich vielschichtigen Phantom nachjagt: der Liebe. Frank Schulz lässt von vornherein keinen Zweifel an der Richtschnur seiner Erzählungen: »Die meisten Menschen brauchen mehr Liebe, als sie verdienen.« (Marie von Ebner-Eschenbach).
Mit sublimem Sprachgefühl für Lokalkolorite von Hamburg bis Berlin und einer radebrechenden Verquickung von Alltagssprache und Ästhetikvokabular verschafft Frank Schulz dem Leser urkomische Momente, wie z. B. die verrauchte Variante eines der ältesten Flirtsprüche unserer Zeit (siehe oben).
Frank Schulz, Jahrgang 1957, lebt als freier Schriftsteller in Hamburg. Für die Romane seiner »Hagener Trilogie« (Kolks blonde Bräute, 1991, Morbus fonticuli oder Die Sehnsucht des Laien, 2001, Das Ouzo-Orakel, 2006) wurde er mehrfach ausgezeichnet.
»Sowieso mein Lieblingsautor!« (Harry Rowohlt)
Eintritt 15 Euro
Einlass ab 19:30
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»zu guter letzt«
Dia Monopolvortrag No.
68
»Der schöne Tod«
Spaziergang mit Fredder Wanoth über den Lytschakiwski-Friedhof in Lemberg
Samstag, 27. April 2024 um 19
Uhr
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Konzert
Gymmick und die Erben
spielen
Ton Steine Scherben
Dienstag, 30. April 2024, 20 Uhr
Wo Blalla W. Hallmann ausgestellt wird, darf die Musik von Rio Reiser und Ton Steine Scherben nicht fehlen – kreierte Blalla doch die ersten Plattencover und Plakate der Scherben und verhalf Rio zu seinem Künstlernamen. Und wer könnte heute die Lieder besser spielen als Gymmick und die Erben, das neue Bandprojekt des Nürnberger Alleskünstlers? Gymmick begleitete schon Rios Bruder auf Lesetour und spielte neun Jahre lang mit den Scherben Kai und Funky über 400 gefeierte Konzerte. Auch Erben-Gitarrist Flo Kenner war zwei Jahre lang mit den Ton Steine Scherben-Musikern auf Tour.
Gymmick und die Erben – jetzt endlich mit richtigem Schlagzeug (Simon Froschauer) und dem tollen Tim Steinheimer am Bass!
Eintritt: 15 Euro
Einlass ab 19:30 Uhr
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»zu guter letzt«
Dia Monopolvortrag No.
69
»... Hauptsache Italien!«
Ob Ferrara, Bologna oder Padua oder Turin – oder doch Venedig?
Samstag, 25. Mai 2024 um 19
Uhr
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Was bisher geschah:
Ausstellung
Heino Jaeger »Jaeger und Sammler«
Vernissage am 4. Februar 2024 um 17 Uhr
Es spricht: Matthias Egersdörfer
Das Bernsteinzimmer erfüllt sich den lange gehegten Traum, Heino Jaeger,
den großen Unbekannten der deutschen Nachkriegs Kunst- und Humorgeschichte, in seinen Räumen zu präsentieren. In
Zusammenarbeit mit der kunst galerie fürth zeigen wir Zeichnungen und Druckgrafiken des Meisters des absurden und anarchistischen Humors. Jaeger
(1938 – 1997), Vorbild für Künstler wie Helge Schneider, Olli Dittrich oder Heinz Strunk, wurde in den 70er Jahren immerhin einem kleinen Publikum durch zahlreiche
parodistische
Radio Mono- und Dialoge bekannt.
Weniger beachtet blieb allerdings sein zeichnerisches Werk. Er studierte in den 1950er Jahren zusammen mit Horst Janssen bei
Professor Alfred Mahlau an der Hochschule für bildende Kunst in Hamburg. Dass im späten zwanzigsten Jahrhundert komische Kunst keinen hohen Stellenwert
hatte, war tragisch für einen Künstler wie Heino Jaeger. Seine geringen Verkaufserfolge sind indes der Grund, warum wir aus seinem umfangreichen Nachlass diese Ausstellung zusammenstellen,
präsentieren können und damit Jaegers Kunst huldigen können.
Wir danken an dieser Stelle herzlich seinem Sammler Christoph Hofmann
für die freundlichen Leihgaben.
Dauer der Ausstellung: 4. Februar bis
24. März 2024
Öffnungszeiten: Samstag/Sonntag 15 bis 19
Uhr
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»zu guter letzt«
Dia Monopolvortrag No.
67
»Weil wir schon in Mittel-Osteuropa sind, nehmen wir
auch noch Mähren mit!«
Samstag, 30. März 2024 um 19
Uhr
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Konzert
Sedlmeir
Donnerstag, 14. März 2024, 20 Uhr
Die Maschine feierte 2022 ihr
zwanzigstes Bühnenjubiläum.
Kalte Melancholie und schwarzer Humor sind Trumpf in Sedlmeirs vielschichtigen Rock’n’Roll- Eskapaden. Die Elektronik klingt nach Retro-Werkschau, die Texte nach Gegenwart und Futur II.
Die E-Gitarre beißt sich zeitlos durch die schmutzigen Beats im Songgerüst. Was dabei entsteht, sind stahlharte Chansons und absurde Unterhaltungskunst.
Auf der Suche nach dem richtigen Leben im falschen offenbaren sich zwei Möglichkeiten: Pessimismus oder Hoffnung. Sedlmeirs optimistische Tendenzen sind deutlich spürbar, er bleibt auf
herzerwärmende Art zynisch, präsent und echt.
Er will bis in die Herzen der Menschen fahren. Sein Motorrad ist der Rock’n’Roll.
Auf der Bühne wird dem musikalisch-performativen Ausdruck ein visuelles Element hinzugefügt: Film- und Bildprojektionen assoziieren frei die dargebotenen Inhalte mittels kontrastreicher Schwarzweißbilder und/oder etwa pseudowissenschaftlicher Diagramme.
»Der einzige Mann, von dem Elvis noch hätte was lernen können.« VICE
Eintritt: 15 Euro
Einlass ab 19:30 Uhr
Buchpräsentation
Thomas Gsella
»Das große Fressen -
Fotogedichte«
Mittwoch, 6. März 2024, 20 Uhr
Der ehemalige »Titanic“-Chefredakteur und Robert-Gernhardt-Preisträger präsentiert sein neuestes Buch »Das große Fressen – Fotogedichte«
Seit Herbst 2023 gibt es nun auch die Lesung »Das große Fressen«: Zunächst unregelmäßig in der Titanic, seit 2020 monatlich in der konkret sind diese Fotogedichte in den letzten 25 Jahren entstanden: Die Fotos sind eigene Fundstücke sowie Einsendungen aufmerksamer Leser:innen, und Gsella bedichtet sie je passend: satirisch-politisch, albern oder grotesk, leichtgestimmt oder schwer erzürnt; aber immer traumwandlerisch formsicher und sprachlich gewandt, ja was denn!
Zu komischen Versen gesellen sich bei ihm nun aber immer auch ernstere zu politischen Themen und Abgründen, so etwa die bekannt gewordene »Coronalehre« oder die Gedichte über europäische Verbrechen an Flüchtenden.
Gsella reimt wöchentlich für den »Stern« und das Schweizer »Magazin«, monatlich für die Zeitschrift »konkret“ und den Lebensrettungsverein Mission Lifeline.
»Ich bin ein Gsellianer« (Roger Willemsen)
»Längst ist er kein Gsella mehr, schon seit langem darf er sich Meista nennen.« (Robert Gernhardt)
Eintritt 15 Euro
Einlass ab 19:30
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»zu guter letzt«
Dia Monopolvortrag No.
66
4. Abend des »Als Rückblick auf den böhmischen Abend: nochmals hopplahopp
durch Böhmen in dreißig Jahren«
Samstag, 24. Februar 2024 um 19
Uhr
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»zu guter letzt«
Dia Monopolvortrag No.
65
4. Abend des »Offenen Projektors«, wohlwollend kommentiert von Fredder Wanoth
Eingeladen sind alle, die ihre Dias noch nicht digitalisiert haben und sie nochmal Durchleuchtungsfans vorführen wollen. Pro Teilnehmer maximal ein Magazin!
Samstag, 27. Januar 2024 um 19
Uhr
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»DJ-ing«
»Pop Goes The Brain«
– ein Leichentrunk für die Toten des
Pop-Jahrgangs 2023
Seit Jahren hat BR-Radio-Persona Karl Bruckmaier zum Jahreswechsel die verblichenen Stars und One-Hit-Wonders eines Jahrgangs nochmals aus ihren Grüften geholt, auf dass sie noch ein letztes Mal einen Höllenlärm vollführen. Doch nun ist Bruckmaier dank Verrentung selbst schon mit einem Sargdeckel in der Hand gesichtet worden und vorbei sind die knappen, aber enzyklopädischen zwei Stunden Verwesungs-Pop im Radio. Dafür kann man dem grimmen Pop-Reaper nun leibhaftig begegnen, in Gesellschaft seines fränkischen Boandlkramers Matthias Egersdörfer: eine wahre Séance der notorisch Überlebenden. Mit Plattenspieler und Spotify-Account ausgestattet, wird in Zukunft live und vor geneigtem Publikum die Tradition der akustischen Rundumbestattung weitergeführt, demnächst auch in diesem Theater …
Seien Sie mit dabei – bevor es zu spät ist!
Dienstag, 9. Januar 2024, 20 Uhr
Eintritt: 15,00 €
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